Eine neue waschmaschine zu kaufen, klingt zunächst ganz einfach: Modell auswählen, bestellen, anschließen, fertig. Doch in der Realität ist die Auswahl riesig – und die Unterschiede liegen oft im Detail. Viele Käufer orientieren sich an falschen Kriterien, lassen wichtige Aspekte außer Acht oder vertrauen auf Marketingversprechen, die sich im Alltag als überflüssig erweisen.
In diesem Artikel zeigen wir dir die fünf häufigsten Fehler beim Kauf einer Waschmaschine – und geben dir praktische Tipps, wie du sie vermeidest.
Fehler 1: Zu viel Fokus auf den Preis – zu wenig auf die Langzeitkosten
Viele Käufer entscheiden sich spontan für das günstigste Modell. Doch der Kaufpreis sagt wenig über die tatsächlichen Kosten aus. Energie- und Wasserverbrauch, Haltbarkeit und Reparaturanfälligkeit spielen langfristig eine deutlich größere Rolle.
Was du besser machst:
Vergleiche nicht nur den Anschaffungspreis, sondern auch den jährlichen Strom- und Wasserverbrauch (steht auf dem EU-Energielabel). Eine Maschine der Klasse A kann auf zehn Jahre gesehen Hunderte Euro sparen – ganz zu schweigen vom Umweltnutzen.
Fehler 2: Falsche Trommelgröße gewählt
Eine zu kleine Trommel führt zu Dauerbetrieb, eine zu große zu unnötigem Wasserverbrauch. Wer alleine wohnt, braucht keine 10-Kilo-Trommel. Familien hingegen sind mit 5–6 kg Fassungsvermögen schnell am Limit.
Was du besser machst:
Orientiere dich an deinem Wäschevolumen:
- 5–6 kg: Singles, Paare
- 7–8 kg: kleine Familien
- 9–10 kg: große Haushalte oder viele Waschladungen pro Woche
Zu groß sollte die Trommel aber nicht sein – halbleere Maschinen sind ineffizient.
Fehler 3: Unpassende Maße nicht geprüft
Klingt banal, passiert aber häufig: Die neue Waschmaschine passt nicht durch die Tür, steht zu weit vor oder lässt sich in der Nische nicht vollständig öffnen. Gerade in Mietwohnungen mit wenig Platz ist das ein echtes Problem.
Was du besser machst:
Miss den Stellplatz genau aus – inklusive:
- Breite, Tiefe, Höhe
- Platz zum Türöffnen
- Abstand zum Wandanschluss (Schläuche, Strom)
Achte auf Sondergrößen bei schmalen Geräten (z. B. 45 cm Tiefe statt Standard 60 cm) oder Toplader.
Fehler 4: Auf überflüssige Funktionen reingefallen
Viele Waschmaschinen glänzen mit Funktionen wie App-Steuerung, Dampf-Option oder 20 Spezialprogrammen. In der Praxis werden davon oft nur 3–4 regelmäßig genutzt. Die Bedienung wird dadurch komplizierter, die Fehleranfälligkeit steigt – und der Preis auch.
Was du besser machst:
Überlege dir vor dem Kauf:
- Welche Programme nutzt du wirklich regelmäßig?
- Brauchst du eine smarte App oder reicht ein Drehregler?
- Nutzt du Weichspüler oder Hygienewäsche?
Weniger ist manchmal mehr – besonders bei Technik, die viele Jahre zuverlässig funktionieren soll.
Fehler 5: Keine Beachtung der Lautstärke
Gerade bei offenen Wohnkonzepten, in kleinen Wohnungen oder bei Nachtwäsche spielt die Geräuschentwicklung eine wichtige Rolle. Viele achten nur auf Energie und Preis – bis die neue Maschine brummt oder vibriert, als würde ein Hubschrauber starten.
Was du besser machst:
Achte auf die Dezibel-Angabe in den technischen Daten:
- Waschen: unter 50 dB ist angenehm leise
- Schleudern: unter 75 dB gilt als moderat
- Invertermotoren sind meist leiser und langlebiger
Bei empfindlichen Böden helfen Anti-Vibrationsmatten zusätzlich.
Bonus-Tipp: Lieferung und Anschluss mitdenken
Manche Händler bieten günstige Preise, berechnen aber extra für Lieferung, Anschluss oder Altgerätemitnahme. Andere liefern nur „bis Bordsteinkante“, was in Mehrfamilienhäusern schnell zum Problem wird.
Was du besser machst:
Vergleiche Angebote inkl.:
- Altgeräteentsorgung
- Anschlussservice
- Lieferung bis Stellplatz
- Rückgabeoption bei Nichtpassung
Im Zweifel sind 30 Euro mehr gut investiert, wenn du dafür keine Treppen schleppen musst.
Fazit: Gut geplant ist halb gewaschen
Der Kauf einer neuen waschmaschine ist eine Investition, die dich viele Jahre begleiten wird. Mit den richtigen Fragen und etwas Planung vermeidest du teure Fehlentscheidungen – und bekommst ein Gerät, das wirklich zu deinem Alltag passt.
Achte nicht nur auf Marken oder Angebote, sondern auf deinen Bedarf: Platz, Wäschemenge, Lautstärke und Energieverbrauch sind entscheidend. Wer diese Punkte berücksichtigt, spart am Ende nicht nur Geld – sondern auch jede Menge Nerven.